Donnerstag, 2. Januar 2014

Mia fürchtet sich ...

... im Dunkeln
Untertags (oder dort, wo's hell ist) wird sie gerade richtig mutig. Sie, die im Geschäft, auf einer Wiese, im Wald, im Zoo nicht einen Schritt von unserer Seite gewichen ist, hat kurz vor Weihnachten angefangen, sich immer weiter von uns zu entfernen. Oft so weit, dass ich sie ermahnen musste, nur so weit zu gehen, wie sie uns noch sehen kann!
Das ist nicht nur für unser sonst so vorsichtiges Mädl ungewöhnlich, sondern auch für mich sehr gewöhnungsbedürtig. Bisher musste ich nie Sorge haben, dass sie verschwinden könnte, wenn's beim Einkaufen einmal irgenwo länger dauert. Jetzt kann es durchaus passieren, dass wir ein bisschen länger stehen bleiben und Mia in der Zwischenzeit schauen geht, was das Geschäft sonst noch so zu bieten hat. Oder nur mit einem von uns beiden loszieht und kurz darauf laut rufend - aber sehr gut gelaunt - den jeweils anderen sucht.
Auf der Strasse, wo sie bisher immer freiwillig an der Hand gegangen ist, möchte sie alleine laufen, möglichst voraus.

Ganz anders schaut das aber aus, wenn es dunkel wird. Dann lässt sie sich am liebsten tragen, oder setzt sich ins Wagerl und macht das Verdeck zu. 
Ein bisschen hilft's, wenn man ihr eine Taschenlampe in die Hand drückt. Irgenwie scheint ihr das Sicherheit zu geben, die Dunkelheit zumindest lokal, selbst vertreiben zu können.

In der Nacht funktioniert das aber nicht - das Nachtlicht, daß schon immer über ihrem Bett brennt, reicht ihr offenbar nicht aus. Und so ist sie kurz vor Weihnachten in unser Bett gezogen. Zuerst hat sie nur ausnahmsweise einmal im "Mama-Papa-Bett" geschlafen. Aber zumindest während unserer Ferien ist das zur Gewohnheit geworden. Und während der Ferien ist sowas auch OK. Wenn in der Früh aber Papa's Wecker klingelt, weil der schon arbeiten muss, ist eine unruhige Nacht schon weniger lustig. Eine Lösung musste also her.
Die naheliegenste - Mia dazu zu bringen, in ihr eigenes Bett in ihrem eigenen Zimmer zurück zu übersiedeln - ist schneller gescheitert, als ich sie aussprechen konnte. 
Als Alternative haben wir uns darauf geeinigt, dass sie zwar in ihrem eigenen Bettchen schläft, dieses Bettchen aber neben dem unseren steht. Wir schlafen jetzt alle viel besser - sie, weil sie nicht alleine ist, wir, weil wir nicht mehr jede Nacht Hände oder Füße in unserem Gesicht oder dem Bauch haben und ich nicht mitten in der Nacht aufstehen muss, weil sie einen Albtraum hatte und in unser Bett möchte.


... wenn's zu laut ist
Vielleicht ist "fürchten" zu viel gesagt - es stresst sie einfach extrem.
Wenn Kinder am Spielplatz zu laut rumschreien, geht sie weg. Wenn der Fernseher oder das Radio zu laut ist, bittet sie uns, leiser zu drehen. Laute Flugzeuge oder Autos, denen sie nicht ausweichen kann, machen ihr richtig Stress.

Es ist schwer, ihr beim "Abhärten" zu helfen. Aber eigentlich passiert das ständig - bei jedem Spaziergang, jedes Mal, wenn wir einkaufen gehen, mit der Strassenbahn oder dem Auto fahren, bei jedem Zoobesuch. 

Selbst erzeugter Lärm scheint aber eine andere Geschichte zu sein. Jedenfalls stört sie ihre Quietscherei, das Schreien oder Topfdeckel-Zusammenschlagen überhaupt nicht. Oder sie versucht, sich selbst abzuhärten.
Oft macht sie das jedenfalls nicht - weder mit der Trommel, noch mit ihrer Flöte. Dafür bin ich wirklich dankbar - Krach stresst mich nämlich auch ...

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