Dienstag, 21. Januar 2014

Mia und ihr Papa

Bisher war Mia eher ein Mama-Kind:
Mama muss das Flascherl geben
Mama soll trösten
Mama darf ins Bett bringen

Papa wird mit Nichtachtung gestraft, wenn er zu spät aus der Arbeit kommt
Papa darf Mia in der Nacht nicht angreifen

Das ist für beide Seiten anstrengend, emotional und körperlich ...

Aber seit der Woche vor Weihnachten ist alles anders! Und das kam so: Papa wurde krank. Immer wieder Fieber, Bauchweh, Husten, Schnupfen. Unser Hausarzt setzt ihn für fast zwei Wochen ausser Gefecht. 
Die ersten beiden Tage geht Mia noch brav in den Kindergarten. Dann aber hat sie kapiert, dass Papa ja zuhause bleibt und möchte auch. Allerdings nur mit Mama. Das geht natürlich nicht, und so fliessen am ersten Kindergarten-freien Tag mit Papa die Tränen. 
Aber schon am nächsten Tag veranschieden mich die beiden fröhlich und gehen spielen. Sogar das Mittagsschlaferl klappt problemlos - Papa ist halt der beste Papa von allen!

Bald darf/ muss/ soll der Papa alles das machen, was bisher nur die Mama durfte/ musste/ sollte. Sogar am Abend ins Bett bringen! 
Und in der Nacht kuschelt sie sich auch zu Papa, statt auf Mama zu kleben.
Sie läuft ihm entgegen, wenn er heimkommt.

Wenn Mama was verbietet, oder mal streng ist, läuft sie sofort zu Papa oder weint nach ihm. - Eine ganz neue Situation, an die wir uns auch erst gewöhnen müssen ...!

Sorge hatten wir nur, dass Mia es dem Papa ziemlich übel nehmen könnte, wenn er wieder in die Arbeit müsste. Also haben wir schon im alten Jahr begonnen, sie darauf vorzubereiten. Und es hat funktioniert: sie hängt nach wie vor an ihm!
Und das tut uns beiden gut :)

Montag, 13. Januar 2014

Mia's 3. Geburtstag

Auf ihren Geburtstag hat sich Mia fast noch mehr gefreut als auf Weihnachten. Dieses Jahr haben wir nämlich einen richtigen Kindergeburtstag geplant, zu dem ihre Freunde (und deren kleine Geschwister) kommen. Und wir haben ein Motto: Schmetterlinge. Von denen kann sie ja seit unserem Besuch im Schmetterlingshaus nicht genug  bekommen.
Also hab ich gebastelt: 5 Schmetterlings-Einladungen, 7 große Schmetterlinge (für jedes Kind einen als kleines Gastgeschenk) und etwa 80 kleine als Dekoration.




Und die mussten wir natürlich noch vor dem Mittagsschlaf im Kinderspielraum aufhängen - oder zumindest damit anfangen ;)

Zum Glück hatten wir die Wurstplatte schon am Samstag Abend hergerichtet, beim Obstsalat hat Mia mitgeholfen. Das Runtertragen von Spieleteppich, Spielzeug (solches, das Mia auch mit den anderen Kindern teilen würde) und Essen war nämlich ganz schön viel Arbeit. Da waren die zusätzlichen Hände von Gerd's Arbeitskollegen und meinem "kleinen" Bruder samt Freundin sehr willkommen. Gerade rechtzeitig sind wir fertig geworden.

Die vielen Geschenke waren in dem Moment gar nicht so wichtig für Mia, viel besser hat ihr die Torte und das Geburtstagslied gefallen (seit gestern spielen wir allerdings fast nichts anderes mehr, als das Aquarium-Spiel ;) ).

Den restlichen Nachmittag geniesst Mia ihre Feier - sie spielt Nachlaufen, malt, baut Türme. Keines der Kinder streitet, weint, alles verläuft weitgehend harmonisch - schöner hätten wir's uns nicht wünschen können.

So gegen fünf, halb sechs ist es dann für die beiden Babies Zeit, nach Hause zu gehen. Die Eltern von M. und S. und natürlich unser schottischer Freund helfen uns, den Spielraum in Ordnung zu bringen. Das tolle Konfetti wollte Mia dann aber selber wegsaugen:



Donnerstag, 2. Januar 2014

Mia fürchtet sich ...

... im Dunkeln
Untertags (oder dort, wo's hell ist) wird sie gerade richtig mutig. Sie, die im Geschäft, auf einer Wiese, im Wald, im Zoo nicht einen Schritt von unserer Seite gewichen ist, hat kurz vor Weihnachten angefangen, sich immer weiter von uns zu entfernen. Oft so weit, dass ich sie ermahnen musste, nur so weit zu gehen, wie sie uns noch sehen kann!
Das ist nicht nur für unser sonst so vorsichtiges Mädl ungewöhnlich, sondern auch für mich sehr gewöhnungsbedürtig. Bisher musste ich nie Sorge haben, dass sie verschwinden könnte, wenn's beim Einkaufen einmal irgenwo länger dauert. Jetzt kann es durchaus passieren, dass wir ein bisschen länger stehen bleiben und Mia in der Zwischenzeit schauen geht, was das Geschäft sonst noch so zu bieten hat. Oder nur mit einem von uns beiden loszieht und kurz darauf laut rufend - aber sehr gut gelaunt - den jeweils anderen sucht.
Auf der Strasse, wo sie bisher immer freiwillig an der Hand gegangen ist, möchte sie alleine laufen, möglichst voraus.

Ganz anders schaut das aber aus, wenn es dunkel wird. Dann lässt sie sich am liebsten tragen, oder setzt sich ins Wagerl und macht das Verdeck zu. 
Ein bisschen hilft's, wenn man ihr eine Taschenlampe in die Hand drückt. Irgenwie scheint ihr das Sicherheit zu geben, die Dunkelheit zumindest lokal, selbst vertreiben zu können.

In der Nacht funktioniert das aber nicht - das Nachtlicht, daß schon immer über ihrem Bett brennt, reicht ihr offenbar nicht aus. Und so ist sie kurz vor Weihnachten in unser Bett gezogen. Zuerst hat sie nur ausnahmsweise einmal im "Mama-Papa-Bett" geschlafen. Aber zumindest während unserer Ferien ist das zur Gewohnheit geworden. Und während der Ferien ist sowas auch OK. Wenn in der Früh aber Papa's Wecker klingelt, weil der schon arbeiten muss, ist eine unruhige Nacht schon weniger lustig. Eine Lösung musste also her.
Die naheliegenste - Mia dazu zu bringen, in ihr eigenes Bett in ihrem eigenen Zimmer zurück zu übersiedeln - ist schneller gescheitert, als ich sie aussprechen konnte. 
Als Alternative haben wir uns darauf geeinigt, dass sie zwar in ihrem eigenen Bettchen schläft, dieses Bettchen aber neben dem unseren steht. Wir schlafen jetzt alle viel besser - sie, weil sie nicht alleine ist, wir, weil wir nicht mehr jede Nacht Hände oder Füße in unserem Gesicht oder dem Bauch haben und ich nicht mitten in der Nacht aufstehen muss, weil sie einen Albtraum hatte und in unser Bett möchte.


... wenn's zu laut ist
Vielleicht ist "fürchten" zu viel gesagt - es stresst sie einfach extrem.
Wenn Kinder am Spielplatz zu laut rumschreien, geht sie weg. Wenn der Fernseher oder das Radio zu laut ist, bittet sie uns, leiser zu drehen. Laute Flugzeuge oder Autos, denen sie nicht ausweichen kann, machen ihr richtig Stress.

Es ist schwer, ihr beim "Abhärten" zu helfen. Aber eigentlich passiert das ständig - bei jedem Spaziergang, jedes Mal, wenn wir einkaufen gehen, mit der Strassenbahn oder dem Auto fahren, bei jedem Zoobesuch. 

Selbst erzeugter Lärm scheint aber eine andere Geschichte zu sein. Jedenfalls stört sie ihre Quietscherei, das Schreien oder Topfdeckel-Zusammenschlagen überhaupt nicht. Oder sie versucht, sich selbst abzuhärten.
Oft macht sie das jedenfalls nicht - weder mit der Trommel, noch mit ihrer Flöte. Dafür bin ich wirklich dankbar - Krach stresst mich nämlich auch ...